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7. Februar 2011
Ein paar Tage ist es her, dass ich mit meiner Mutter am Küchentisch saß und wir uns unterhalten haben. Angesichts der Tatsache, das wir generell viel miteinander quatschen, nichts besonderes. Nun sollte aber ein Ereignis gestern Abend mich doch so schockieren und bewegen zugleich, dass ich kaum schlafen kann und unmittelbar mit unserem Gespräch zu tun haben. Aber dazu später mehr.
Als ich klein war, wollte ich vieles werden. Als erstes Mähdrescherfahrerin, weil ich so begeistert war, von den riesigen Maschinen. Irgendwann wollte ich unbedingt Ärztin werden. George Clooney und Konsorten hatten es mir mit Emergency Room einfach angetan. Und zu guter Letzt und das hält sich bis heute so im großen und ganzen, wollte ich Journalistin werden. Am liebsten Sport – Fußball. Ja, das sollte es sein.
Ich kaufte mir regelmäßig die Sport-Bravo, verfolgte alle Spielertransfers der Saison, lernte die Spieler meiner Mannschaft auswendig und sah, wie viele andere Fußballverrückte auch, jeden Sonntagabend die Sportschau.
Ein ganz besonderer Leckerbissen waren damals für mich immer die Live-Übertragungen mit Monica Lierhaus. Der vorzeige Sportjournalisitin, die Deutschland wohl zu bieten hat. Ich setzte mir ein Ziel. Ein Ziel, das ich bis heute verfolge, auch wenn ich in der Zwischenzeit einmal anders abgebogen und anstelle des Fußballs jetzt die Kultur und die Medien im Vordergrund stehen.
Wieso ich euch das jetzt alles erzählen?
Ein paar Tage ist es her, dass ich mit meiner Mutter am Küchentisch saß und wir uns unterhalten haben.Ich weiß nicht mehr genau, wie wir auf das Thema gekommen sind, aber wir sprachen über Menschen, die aufgrund schwerer Krankheiten oder anderer persönlicher Rückschläge, vollkommen aus der bunten Medienwelt verschwunden sind. So wie Monica Lierhaus.
Als sie sich 2009 aufgrund einer schweren Erkrankung vollkommen aus dem Fernsehntrubel zurückzog, glaubte keiner so wirklich daran, dass sie es jemals schaffen würde zurückzukehren. Obwohl niemals etwas genaueres über ihre Erkrankung verlautet worden war, wusste man doch irgendwie, es musste was wirklich krasses schlimmes sein. 
Vielleicht hat jemand von euch am Samstagabend auf der ARD die Verleihung der goldenen Kamera verfolgt. Bis auf Reneé Zellwegers, meiner Meinung nach, bezaubernden Kleides, eine eher gemütliche und wenig überraschende Verleihung. Bis letztlich der Ehrenpreis verliehen werden sollte.
Meine Mutter und ich, die mit mir gemeinsam im Wohnzimmer saß (und zurzeit meine neue Strickjacke strickt) sahen uns an und sagten, während der Laudatio von Günther Netzer : „Monica Lierhaus.“
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, läuft mir immernoch ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich bin bewegt, geschockt, erleichtert, berührt und zutiefst traurig über das Schicksal dieser Frau.
So sehr, dass ich es mir nicht nehmen lassen konnte, meinen Gedanken hier freien Lauf zu lassen.
Ich hoffe sehr für sie, dass sie den harten Weg weiter geht und es schafft, sich irgendwann einen in Teil ihres alltäglichen Lebens zurückzukämpfen. Dafür von mir Alles Gute.
Ich ziehe meinen Hut vor einer unheimlich starken, mutigen und zähen Frau, die sich und ihr Leben nie aufgegeben hat.
Wer von euch die Übertragung gesehen hat wird wissen wovon ich rede. Wems entgangen ist, vielleicht findet ihr ja ein Video davon auf Youtube. Das würde mich nicht wundern. 

2 Comments

  • Reply Silvia 7. Februar 2011 at 12:29

    Hab's auch gesehen, war wirklich sehr bewegend.. Ein Video davon gibts direkt auf der Startseite vom ZDF. Starke Frau!

  • Reply vani! 7. Februar 2011 at 21:54

    echt ein wunderschöner blog, hast nen neuen leser vilt willst du mal bei mir vorbei schauen http://fraeuleinwas.blogspot.com/ und wenn er dir gefallen tut kannst du ja auhc verfolgen wenn du willst…
    liebe grüße vanessa

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