Fashion

Random Sunday

21. August 2011

Ein paar Fotos vom Wochenende. Zwei paar neue Schuhe. Und ein Text, der mich berührt.

Regennacht

Glaub es mir einfach… und jetzt lass uns gehen.

Es sind die einfachsten Dinge, die mir nicht aus dem Kopf gehen wollen.
Die
braunen Haarlocken, morgens auf dem Kissen neben mir. 
Teilweise in
meinen Mund gerutscht, 
während wir schliefen und ich öfters, als ich
sollte, 
neben dir mit offenem Mund schnarchte.
Die Hausschuhe mit
den Bärenohren, 
die eigentlich nur Kinder tragen. 
Und dieser Farbfleck
vom Streichen an der Seite, 
den du niemals versuchtest, rauszuwaschen.
Die
kleine Narbe an der Oberlippe, 
schon seit der Kindheit dagewesen. 
Eine
ganz kleine Linie, aber genug um mich festzuhalten, 
weil sie mir sagt,
dass es deine Lippen sind.
Das Naseputzen vor dem Einschlafen. 
Jede Nacht. 
Aufsetzen, Nase laut putzen, so laut es geht, dann
zurücklehnen. 
Dann hinlegen. 
Deinen Kopf auf meine Brust.
Die
Regentropfen an unseren Fenstern, 
egal ob bei dir oder bei mir. 
Wie sie
Diagonalen an die Scheiben malen,
langsam aber immer weiter. 
Und dann
der Geruch, der durch das Fenster zu uns zieht, 
während wir auf dem Bett
liegen und unseren Tag herrlich vergeuden.
Das Lesen der
Verpackungen. 
Beim Frühstück, wie du das Marmeladenglas nimmst und alles
liest, 
was darauf steht. Oder auf der Müslibox. 
Und wie du nichts dazu
sagst, wenn ich darüber lachen muss.
Deine Hand, wenn du die
Zigarette hältst. 
Ganz leicht angewinkelt, aber gerade genug, damit ich
weiß, 
dass niemand sonst auf der Welt jemals so eine Zigarette gehalten
hat wie deine. 
Eine Hand zum Festhalten.
Dein Haarband am Arm, 
genau über dem Handgelenk. 
Abends beim ins Bett Gehen drumgemacht. 

Morgens nach dem Aufstehen wieder weg, und ins Haar.

Und dann, wie du es
jedes, aber auch jedes Mal verlierst, 
wenn du einfach nur so im Bett
liegst. 
Jedes Mal.
Deine blauen Flecken an den Beinen oder am Arm. 
Und dein eigenes Erstaunen,
wenn du sie findest und selbst nicht weißt,

wo du denn jetzt schon wieder gegen getapert bist. 

Wie ein blinder Bär
tollst du durch deine Wohnung.
Deine Ruhe bei den schwierigsten
Fragen.
Dein Wissen.
Dein Wille und Wunsch, das Leben ganz zu leben, 
auch das falsche, mutige, freche und verlotterte. 
Wenn du auf die Frage
nach dem Warum nur ein „Darum“ sagst, 
gerade weil du genau weißt, 
wie
sehr mich dieses Wort als Antwort nervt.
Dein Gang. 
Niemand geht
so über die Bürgersteige dieser Stadt wie du,
immer zeigen die Füße
leicht nach außen.
Du bemerkst es nie, falls du es jemals bemerkt hast,

lässt du es dir nicht anmerken. 

Niemand kann so elegant gehen, obwohl er
dauernd stolpert.
Deine Angst zu entscheiden. 
Egal, um welche
Entscheidung es geht, 
es könnte die Falsche sein. 
Also schiebst du alles
auf
oder entscheidest dich viel zu schnell für das, was dann falsch
war. Sagst du. 
Dabei tust du wohl viel öfter das Richtige als ich.
Die
einfachsten Dinge scheinen mir heute Nacht die einzigen Dinge, 
die mir
für immer bleiben werden. 
Du glaubst nicht an die Worte „Für Immer“, das
weiß ich. 
Du hast vielleicht nie an sie geglaubt.
Aber heute
Nacht sehe ich, 
dass „Für Immer“ eines der einfachen Dinge für mich ist. 
Wenn ich nur daran glaube. 
Solange die einfachsten Dinge bleiben,
bleibst auch du. 
In mir, ich verspreche es dir, 
falls du doch einmal
Sehnsucht nach ein Stück „Für Immer“ haben solltest…
„Ich glaube
dir kein Wort…“ 
höre ich dich in meinem Kopf sagen,
als wir über die
Bürgersteige dieser Stadt gehen, 
und es regnet und ich dir sage, dass es
gleich aufhören wird…
Heute Nacht regnet es wieder und ich bin draußen unterwegs.
Alleine. Deine einfachsten Dinge habe ich bei mir.
Glaub es mir einfach… und jetzt lass uns gehen.

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Der Text ist nicht von mir. Sondern auf neon.de veröffentlicht worden. HIER könnt ihr ihn finden.

7 Comments

  • Reply sabrina 21. August 2011 at 20:04

    ich bin beigeistert von diesem wunderschönen text.

  • Reply indian.summer 21. August 2011 at 20:20

    sehr schön. kann nur von einem NEON Leser sein 😉

  • Reply Anonym 21. August 2011 at 20:35

    Auf dem ersten Bild siehst du sehr sehr sehr hübsch aus Eileen !

    Grüße Basti

  • Reply anni-herz 21. August 2011 at 20:40

    dein blog is so toll! du kommst in meinen blogroll 😀 das reimt sich!

  • Reply stille Tage in Clichy 22. August 2011 at 11:20

    hübsch

  • Reply Anne 22. August 2011 at 20:34

    Wow!
    Ich bin sprachlos.. wundervoller Text *__*

    XOXO
    Anne

  • Reply Jenny 22. August 2011 at 23:24

    Wow, der Text wirklich wunderschön.

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