Outfit: München hat den schöneren Schnee

Während sich der Matsch in Berlin langsam unter den abgelatschten Schuhen sammelt und die Socken durchweicht, ist der weiße Pulverschnee in München geradezu ein Segen. Eine gelungene Abwechslung, um dem braun-grauen Schneematsch zu entkommen, der sich an den Straßenrand unter meiner Wohnung angesammelt hat. Und in den ich immer wieder reintrete, obwohl ich nur Chucks trage. Die sind an der Seite aufgerissen und so frieren meine kleinen Zehen schon nach ein paar Minuten, obwohl ich doch nur fünf Meter zur Bushaltestelle laufen muss. Der Bus spritzt die unappetitliche Matsche dann noch Richtung Gehweg, Ausweichen ist hier Pflicht. Schnelligkeit ebenso. Denn wenn der Bus dann mal kommt, hat er es eilig. Die Heizungsluft, meist vollkommen zu heiß, wärmt wenigstens die Füße und trocknet minimal die nassen Socken, die sowieso schon in Richtung Vorderfront gerutscht sind und mich in den Wahnsinn treiben. Tja, auch mit 22 Jahren lernt man nicht dazu und zieht lieber die ausgelatschten Lieblingsschuhe an, als warme Boots. Und in München war dann alles irgendwie schöner. Schnee-Optimismus breitete sich in meinem Inneren aus – und das lag definitiv nicht an den dicht haltenden Sneaker-Wedges. Weißer, feiner und vor allem sauberer Schnee wohin man schaute. Ein Park voll mit der schönen Masse, ein bisschen zu viel Idylle (so fast zumindest). Auf Dauer würde ich meinen dreckigen Matsch in Berlin dann doch vermissen. Aber für Fotos war das Zeug in München einfach erste Sahne. Deswegen machten Toko und ich auf unserer Reise auch noch ein paar Bilder von mir ohne Jacke. Und ja – es war schweinekalt.