Häppchen, Hugo, Hühnerhaufen: Samstag trieb es mich nach Düsseldorf zum Fashion Blogger Fleetmeet. Und zur The Gallery Messe, glücklicherweise war beides an einem Standort und ich konnte mit den bunt gemischten Girls einen schönen Tag verbringen. Endlich sah ich Ilka wieder und diesmal schmiedeten wir mal keine Weltherrschaftspläne, sondern schnabulierten den ein oder anderen Muffin, knipsten Fotos für’s Sammelalbum und quatschten eine Runde mit den anderen Girls. Styleranking hat mal wieder eine nette kleine Runde auf die Beine gestellt und uns liebevoll umsorgt, doch The Gallery Düsseldorf selbst rückte eher in den Hintergrund.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es an Deutschland und dem fest verankerten Denken der Menschen hier liegt. Aber gestern wollte ich bei der Frage „und für was bist du hier?“ (ein „Sie“ wäre teilweise doch netter gewesen, danke der Nachfrage, liebe Modemacher) lieber nicht „Modeblogger“ antworten. Klar, ich bin viel mehr als das. Ich bin Journalistin, arbeite als Online-Redakteurin bei BILD und habe zudem auch PR studiert. Trotzdem war ich ja gestern in meiner Funktion als Bloggerin dort – und das finde ich auch gut so. Ich liebe es, mich mit den Mädels auszutauschen, Outfits zu knipsen und zu tratschen, welche tollen Aktionen man durch das Hobby schon gemacht hat. Aber: Als ich gestern durch die Ausstellung schlenderte, meine Kamera in der Hand, blieben die arrogant musternden Blicke doch haften. Was wir hier zu suchen haben, wollte eine Verkäuferin wissen. Oh ja sorry, ich sollte mir das Wort „Blogger“ vielleicht auf die Stirn kleben. Ich verstehe ja, dass diese Menschen damit ihr Geld verdienen und ältere Generationen damit auch nicht viel anfangen können. Der abschätzige Blick, gefolgt vom Desinteresse und dem Hinweis, dass man hier doch bitteschön keine Fotos machen soll, muss aber trotzdem nicht sein. „Haben Sie denn schon einmal mit Bloggern zusammengearbeitet?“ „Hmh, nein. Also nein, das haben wir auch nicht vor“. „Und wieso nicht?“ „Ach, das interessiert uns nicht“. Nunja, wenn man nicht weiterdenken möchte, stagniert man halt. Wir Mädels waren gestern das junge Publikum und können sicherlich ein paar ehrliche Meinungen zu den Kollektionen äußern. Die Generation 40+, die mich von oben bis unten musterte und dann etwas angewidert auf meine Visitenkarte schaute – nunja, die möchte ich dann hier auch nicht bewerben. Und dann war da diese junge, total hübsche Praktikantin eines Labels, die ihrer Chefetage die Blogger näher bringen möchte. Und sich mit ehrlichem Interesse um uns kümmerte und nun mal nachschaut, wie eine mögliche Kooperation aussehen könnte. Sowas ist toll. Denn natürlich sind die negativen Erlebnisse nicht die Regel – aber sie müssen einfach nicht sein. „Was der Esel nicht kennt, frisst er nicht“ – dieses Sprichwort passt vielleicht mehr als gut. Wer Blogger nicht kennt, hat natürlich auch keinen Vergleichswert. Aber man kann sich zumindest freundlich unterhalten und zumindest mal überlegen, ob die eine Minute des Gesprächs nicht von abschätzigen Blicken geprägt werden muss. Ich habe schließlich auch nicht angeekelt auf die echten Pelzteile gebrochen!
Pulli & Top: Mango / Statement Kette: Zara / Hose: Primark / Boots: Deichmann / Ringe: (v.l.n.r.) Urban Outfitters, Primark, Pac Sun, Gina Tricot / Uhr: von Ilka bekommen 🙂
10 Comments
Was für tolle Bilder. Deine Ringe gefallen mir besonders gut!
Liebe Grüße Kristina von KD Secret
PS: Bis zum 02.02.14 kann man auf KD Secret ein Hahnentritt-Kleid gewinnen.
Toller ehrlicher Text (verhält sich doch ähnlich wie Smartphones bei den Eltern, oder nicht?), toller Pulli und vor allem tolle Fotos liebe Eileen 🙂
Liebe Grüße
Laura
Diese abwertenden Blicke auf der Modemesse haben uns bei unserem Rundgang auch getroffen… Es gab lediglich einen Stand, der offen mit uns gesprochen hat und uns das Konzept der Marke erzählt hat. Aber naja, wie du schon sagst. Wir sind eh nicht deren Zielgruppe, denn die Mode war tatsächlich nicht für unsere Altersklasse 😀
Es war aber ein schöner Nachmittag und ich freue mich schon auf das nächste Treffen
Das ist aber auch nicht nur im Umgang mit Firmen der Fall, ich höre auch sonst oft, wie abwertend über Blogger gesprochen wird. Am schönsten war das mal auf einem Date, als ich das Thema damit begann, dass ich viel im Internet unterwegs bin und mein Gegenüber lachend meinte: "Na solange du keine dieser bekloppten Bloggerinnen bist". Aus ihm und mir wurde übrigens nichts 😉 Aber um das Thema zu wechseln, dein Outfit gefällt mir sehr gut. Der Pulli ist richtig hübsch 🙂
"Ich habe schließlich auch nicht angeekelt auf die echten Pelzteile gebrochen!" Also meinen Segen hättest du gehabt 😀
<3
Tolle Kette und toller ehrlicher Text, hättest du mal auf die Pelzteile gebrochen 😉
http://www.kamerakind.blogspot.de
Ich wurde teilweise von irgendwelchen Damen von den Ständen wegkomplementiert. Ich fand diese abschätzigen Blicke besonders von den Pelzdamen ganz schlimm. Aber es gab auch andere Händler und Designer, die wirklich froh über uns Blogger waren. Wir haben den Altersdurchschnitt etwas gesenkt.
LG Sofie
Was die Leute noch nicht verstanden haben ist, dass man als Blogger kein armer Schlucker ist, der auf Wohltätigkeiten anderer Leute/Firmen angewiesen ist, sondern dass es für viele mittlerweile mehr als ein Nebenjob ist. Potenziellen Geschäftspartnern (im Anzug) wären die wohl nicht so entgegengetreten.
Aber so lernt man ja auch, welche Marken man selbst nicht (mehr) unterstützen möchte – und welche dann doch 🙂
Ich hoffe, dass du mit den anderen Mädels trotzdem eine schöne Zeit hattest 🙂
Dein Schmuck ist in meinen Augen absolut das Allerbeste am gesamten Outfit 🙂 Das mit den komischen Blicken etc. höre ich aber auch echt oft. Manche Blogger denken auch sie haben das Recht mit ein paar mehr Followern so zu tun, als wären sie etwas ganz Besonderes. Das ist echt schade.. Liebe Grüße, Lisa
http://athousandmilesandwords.blogspot.de/