Fashion Travel

Pünktchen in Chicago

11. März 2016

Irgendwann kommt immer der Tag, da findet man die Klamotten der Freundin spannender, als die eigenen Outfits. Das war schon immer so – und das wird wohl auch noch lange so bleiben. Als Kind waren es die Barbies. Ich hatte über 20 Stück, meine Oma war mein treuer Barbie-Dealer und ich schnitt ihnen nach Lust und List die Haare ab. Wenn meine Freundinnen dann zum Spielen kamen, beäugte ich immer ganz aufgeregt ihre Barbies und die Kleider. Vor allem die Schmetterlings-Barbie mit ihrem hellblauen Prinzessinnen-Kleid meiner Freundin hatte es mir angetan. Sogar einen kleinen Vogel gab es im Set dazu. Also musste meine Lieblingsbarbie (die war übrigens brünett und nicht blond) auch so ein Kleid bekommen. Und Mutti wurde an die Nähmaschine verfrachtet.

Chicago 2016

Ja, die Outfits der Freundinnen – von der Barbie über die ersten Klettverschluss-Nikes mit 15 (alles kommt wieder in Mode, wie sich aktuell beweist), über Halsketten aus dem Automaten bis hin zu Bandshirts – waren immer viel interessanter. Wir Mädels aus dem Dorf haben alles geteilt – bis auf die Jungs. Das war ein großes Tabu. Als ich älter wurde und Jungs nicht mehr doof waren, haben wir uns zum fertigmachen natürlich immer fünf Stunden vorher getroffen. Wir haben Sektchen getrunken (und waren davon schon total angeschickert), Pizza gefuttert und TV geschaut. Wir brachten all unsere coolen Klamotten mit, warfen sie gesammelt aufs Bett und jeder fischte sich etwas passendes raus. Wir spielten Guido Maria Kretschmer ohne zu wissen, wer er eigentlich ist. Wir bewerteten, schmissen Outfits um, beäugten zu große oder zu kleine Ausschnitte und halfen einander, kleine Speckrollen zu verstecken.

Chicago 2016

Und 9 von 10 mal sah es so aus, dass jede von uns nicht die eigenen Klamotten trug. Denn die kennt man ja – die kann man immer anziehen. Daran hat man sich vielleicht gerade satt gesehen. Ich liebte diese Kleider-Tausch-Aktionen (vor allem gut weil wir alle die gleiche Größe hatten). Und liebe das noch heute. Mit 25 Jahren schnappe ich mir immer noch gerne ein paar Highlights der Freundin. Keine kompletten Outfits mehr, eher ein Piece, welches mir besonders gefällt.

Chicago 2016

So wie mit Marie. In Chicago! Als nach drei Tagen (von 5…) endlich unsere Koffer kamen, hatte Marie ihre Klamotten wieder und somit auch eine zweite Winterjacke. Was für mich hieß: Ich konnte mir ihren tollen Pünktchen-Mantel ausleihen. Auf den schiele ich ja schon länger, leider gibt’s ihn nicht mehr. Aber an dem Tag wurde getauscht – und ich war Pünktchen in Chicago.

Chicago 2016

Das Outfit (der Rest stammt aus meinem Kleiderschrank) wurde dann zu iHop ausgeführt. Ohne Scheiß: Wer in Amerika ist, sollte zu iHop gehen! Frühstück den ganzen Tag, richtig geile Pancakes und Omlettes bis der Magen schmerzt. Dazu Kaffee, Saft und ganz viel Sahne. Würde aktuell so überhaupt gar nicht in meinen Ernährungsplan passen, ist aber jede Sünde wert. Und in Chicago hatte ich das Gymondo-Programm ja noch nicht gestartet. Es durfte also geschlemmt werden.

Der Mantel und ich sind Freunde geworden, auch wenn es nur für einen Tag war. Denn solche Mädels-Ticks kommen zum Glück nie aus der Mode! Sharing is caring ;). 

Chicago 2016

Chicago 2016

Chicago 2016

Fotos: Tokography

3 Comments

  • Reply ToKo 12. März 2016 at 14:17

    ?

  • Reply Sabrina 15. März 2016 at 16:51

    Das Outfit ist so toll. Unglaublich wie gut die Püncktchen zum gestreiften passen♥
    Liebe Grüße Sabrina

  • Reply Lali 14. April 2016 at 12:10

    Mag ich auch sehr! <3

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