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Heute ist WELTFRAUENTAG. Ein Tag, der in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen ins Leben gerufen wurde. Ein Tag, der jedes Jahr am achten März international gefeiert wird. Der aber auch zeigt, wie viel Arbeit 100 Jahre nach dem Ende des 1. Weltkriegs noch auf uns wartet. Wie viel wir noch um Anerkennung, Gleichberechtigung und Verständnis kämpfen müssen. Und werden. Denn – mal ehrlich – fängt die Sache mit dem Weltfrauentag bei jedem einzelnen von uns an. Wenn wir nicht mit gutem Beispiel voran gehen, wer dann?!
- Ich war sieben Jahre alt und gerade in der zweiten Grundschulklasse. Bei uns war ein Mädchen, das viele Mitschülerinnen als „anders“ ansahen. Warum? Aus einem lächerlichen Grund. Nur, weil sie im Kunstunterricht lieber mit den „Jungsfarben“ malte, als wir „Mädchen Mädchen“ mit rosa und pink. Einige Schülerinnen gingen sogar so weit und wollten nicht mit ihr an einem Gruppentisch sitzen – denn das Verhalten sei ja komisch …
- Ich war 15 Jahre alt und auf dem Gymnasium, als ich selbst gemobbt wurde. So, dass ich überlegte, die Schule zu wechseln. Wer mir sagt, er habe noch nie Mobbing an Schulen mitbekommen, ist entweder mit Scheuklappen rumgelaufen oder schwindelt. Denn Sticheleien und fiese Aktionen passieren dort leider viel zu oft. Statt dass Mädchen sich unterstützen, wird in einer Gruppe gegen einen Einzelnen gelästert und vorgegangen. Aus Gründen, die so nichtig sind, dass man drüber lachen müsste. Von mir gab es sogar eine Fake-Myspace-Seite und ich frage mich heute, wieso Mädels überhaupt so viel Zeit mit so großem Bullshit verplempern. Ed Sheeran sagte kürzlich in einem Interview zu mir: „Das geht vorbei und ist nur so lange da, wie du zur Schule gehst“. Da ist was wahres dran, auch wenn es traurig ist. Denn die Schulzeit sollten wir alle doch in guter Erinnerung behalten 🙂 Versteht mich nicht falsch: Ich habe die Schule super gerne besucht und nur diese Phase eben in schlechter Erinnerung behalten. Aber sie ging vorbei – und ich wusste, warum ich lieber mit Jungs abhing. Denn natürlich waren nur Mädels es, die mobbten. Die Jungs hielten viel mehr zusammen, als die Girls und hielten sich aus all dem Zickenterror raus.
- Heute, mit 26, liegen Grundschule und Abi längst hinter mir (ich werde wohl alt). Und trotzdem scheint es, als sei die Uhr stehen geblieben. Da sitze ich letzte Woche in Paris mit vier wunderbaren Bloggerinnen in unserem airbnb-Appartement und muss den Kopf schütteln: Es läuft „Germany’s Next Topmodel“, wir haben es irgendwie geschafft, den deutschen Sender auf meinem Laptop zum Laufen zu bekommen. Und dann wird gezeigt, wie eine Kandidatin vor laufender Kamera gemobbt wird. Nur, weil sie still, schüchtern und zurückhaltend ist. Weil sie, wie sie selbst sagt, lieber alleine ist. Schon keift ein wilder Hühnerhaufen gegen sie – und ich sitze wütend davor. Schön traurig, dass sowohl Produktionsteam und Kandidatinnen direkt ihr Opfer der Staffel gefunden haben. Auf das schwächste, leiseste Glied kann man immerhin besonders ergiebig draufhauen. Und dazu ist noch nichtmal körperliche Anstrengung nötig.
MUSS das denn sein? NEIN. Wir Mädels sollten zusammenhalten und zumindest gegenseitigen Respekt bewahren, wenn jemand nicht so ist, wie wir. Wir sind alle unterschiedlich – und das ist auch gut so. Deswegen geht dieser Post heute zum Weltfrauentag an Marie, Ally, Franzi und Jenny. Und ich verteile FETTE LIEBE an diese vier wunderbaren Frauen.
Cheers to you. And to us! Für die Fotos dieses Beitrags, die so wunderbar zum Thema passen, haben wir uns mit Champagne Lanson zusammengetan. Die Champagner-Marke, die unserer Meinung nach herrlich zu Paris passt, hat uns den Aufenthalt noch prickelnder gestaltet und für den ein oder anderen herrlichen Moment gesorgt. Denn wenn wir fünf Mädels aus drei unterschiedlichen Teilen von Deutschland schon mal in Paris zusammentreffen, darf das ruhig gefeiert werden. Champagner zum Frühstück? YES PLEASE!
Wir haben zusammen Paris gerockt und wisst ihr was? Alleine wäre der Trip nie im Leben so aufregend geworden. Wir sind alle unterschiedlich, haben unseren eigenen Kopf und vor allem andere Ideen. Und statt dass wir uns gegenseitig Steine in den Weg legen, haben wir gemeinsam Stolpersteine aus dem Weg geräumt. Heißt konkret: Einladungen wurden geteilt, Kooperationsideen durchgesprochen, Kontakte ausgetauscht, Klamotten geteilt, ehrliche (!) Stilkritik geäußert und Diskussionen auf Augenhöhe geführt. Denn was bringt es uns denn, wenn wir über Personen lästern, sobald sie den Raum verlassen? Das ist sowas von Mittelalter!
Nennt es dieses Erwachsensein, aber wenn wir Frauen uns schon nicht unter einander supporten, wer dann?! Wir fünf Blogger arbeiten alle schon länger in dem Berufsfeld und verwirklichen uns alle selbst. Wir arbeiten alle an eigenen Blogs für unser eigenes Baby und können uns trotzdem wunderbar unterstützen. Da soll mir noch einer sagen, die Branche sei nur von Missgunst geprägt. Ich kann mich aus tiefstem Herzen für andere Mädels und ihre Projekte freuen. Eine Sache, die ich allerdings auch erst mit der Zeit – und mit dem Älterwerden – gelernt habe.
Den viele sau gute Freundinnen habe ich durch sau blöde – oder komische – Umstände gewonnen. Und dadurch, dass man einfach mal zuhört und einen Schritt auf einander zugeht, statt stur in die andere Richtung zu laufen. Meine Freundin Vivi kenne ich zum Beispiel nur dadurch, dass ich mal dachte, sie hätte etwas mit meinem Ex gehabt. Es stellte sich als falsch heraus – und seitdem sind wir befreundet. Weil Vivi mich zu sich nach Hause eingeladen hat und mit mir geredet hat. Etwas, was ich mir damals für mich selbst abgeguckt habe und seitdem befolge: Never judge someone without knowing the whole story.
Was ich mir für die nahe Zukunft wünsche? Noch mehr Support unter einander. Und zumindest ein kurzes Nachdenken, bevor man den Mund aufmacht. Ruft heute doch mal eure Freundinnen an, verteilt virtuelle Herzen oder macht eurer lieben Kollegin ein kleines Kompliment. Glaubt mir: Schneller könnt ihr kein Lächeln in das Gesicht eures Gegenübers zaubern 🙂
OTHER GIRLS ARE NOT MY COMPETITION. I STAND WITH THEM. NOT AGAINST THEM.
*In freundlicher Zusammenarbeit mit Champagne Lanson
1 Comment
Toll! Wunderbare Beispiele, toller Text, ganz nach meinem Geschmack. Wirklich sehr gelungen und ehrliche gesagt, wäre der Frauentag an mir vorbei gezogen, wenn es nicht so viele wundervolle Blogbeiträge wie deinen dazu gegeben hätte! Danke!
Liebe Grüße aus Tokio,
Hella von http://www.advance-your-style.de