Es ist irre, wie die Zeit rennt. Im Mai arbeite ich seit fünf Jahren als Redakteurin bei der BILD und im Juli wird dieses Blog schon sieben Jahre alt. Was nicht nur verdammt viel Content bedeutet, sondern auch eine irre lange Zeit als Freiberufler.
Vor fünf Jahren, als ich als freie Redakteurin in Berlin anfing, wurde ich ins kalte Wasser geschubst. Vorstellung vom Leben als Freiberufler? Pah. Im Leben nicht. Ich hatte null Peilung. Vorher hatte ich höchstens in der Uni an einem Schreibtisch gesessen – und Zuhause die Blogposts bearbeitet. Plötzlich saß ich also in einem Großraumbüro, in dem ich auch heute noch 12 Tage im Monat Zuhause bin. Mein „Zuhause“ ist natürlich auch die Redaktion – nach so einer langen Zeit fühlt man sich dort heimisch. Festanstellung hin oder her. Trotzdem gibt es natürlich große Unterschiede zwischen mir – als Freelancer – und den Kollegen, die festangestellt sind. Ich sage gerne, dass ich „selbst“ und „ständig“ arbeite. Und das verdammt gerne! Ich kann mir momentan keine andere Lebensform für mich vorstellen, auch wenn eine Festanstellung natürlich ihren Reiz hat und vielleicht später genau mein Ding wird. Zurzeit arbeite ich also entweder bei BILD im Büro, in Berlin in meinem WG-Zimmer, oder aber wo immer ich mich gerade befinde. Denn der große Vorteil am Bloggen ist ja, dass ich theoretisch von überall arbeiten kann.
Zum Beispiel aus Paris. Zur Fashion Week haben wir Mädels dort im März ein paar Tage verbracht und vor allem Content produziert, den ihr hier nach und nach schon zu sehen bekommen habt. Zwischen Outfitposts, Shows und Abendveranstaltungen bei Agenturen oder Marken muss aber natürlich auch ein bisschen tägliche Routine her. Denn manche Mails können einfach nicht fünf Tage lang liegen bleiben. So fühlte sich Paris dank der tollen Girls zwar wie Urlaub an, war aber ein Work-Trip. Wir haben jeden Tag geshootet und zwischendurch Mails, Posts etc. bearbeitet.
Und von diesem Trip habe ich euch mal fünf Freelance-Tipps fürs Arbeiten von unterwegs mitgebracht. Sie funktionieren für mich sehr gut und auch schon sehr lange, so dass ich euch damit hoffentlich Inspiration bieten kann.
Zeiteinteilung via Toggl
Na, wieder durch Facebook gescrollt und Essensvideos angeschaut, statt konzentriert zu arbeiten? Whats-App, Instagram & Co. gecheckt, statt die Mail endlich abzuschicken? Wir alle lieben Ablenkung. Ich bin auch ein totales Prokrastinations-Opfer und lasse mich gerne von anderen Dingen als der Arbeit begeistern. Das war vor fünf Jahren so und ist auch heute noch gleich. Was mit beim KONZENTRIERTEN Arbeiten am PC hilft, ist das Tool Toggl. Kostenfrei und einfach zu bedienen: Hier läuft eine Uhr gegen euch, die den inneren Schweinehund anheizt. Die Website hilft mir super bei der Zeiteinteilung.
Ihr könnt bei Toggl unterschiedliche Projekte erstellen, ich habe zum Beispiel „Mails abarbeiten“, „Blogpost schreiben“, „Fotos bearbeiten“ oder „Recherche für Thema xy“ als Projekt laufen. Dann einfach auf den Start-Button klicken und der Sekundenzeiger läuft. Ihr könnt auf Pause drücken (falls mal die Post klingelt etc.) und Projekte später wieder aufgreifen. Am Ende des Tages seht ihr, wie lange ihr für welche Projekte gebraucht habt. Was nicht nur bei der Tagesplanung nach einer kleinen Eingewöhnungsphase super hilft, sondern auch dabei, Netflix, Smartphone, Apps & Co. links liegen zu lassen. Da das ganze Programm im Free-Modell nichts kostet (die Business-Variante braucht man wirklich nicht), ist es zumindest einen Versuch wert, findet ihr nicht? 🙂
Überliste dich selbst
Das eigene Gehirn austricksen – gar nicht mal so leicht. Aber für mich dringend notwendig, um vernünftig zu arbeiten. Denn ich bin leider sehr vergesslich, obwohl ich mich echt bemühe, diverse Dinge im Kopf zu behalten. Ich arbeite meist mit To-do-Listen auf dem Smartphone, wo ich erledigte Dinge einfach rauslöschen kann. Denn mein Notizheft vergesse ich gerne mal oder es passt nicht in die Handtasche. Mein Handy klebt eh immer an mir – und so kann ich jeder Zeit Stichpunke zur Liste hinzufügen oder löschen. Denn wer kennt es noch – euch kommt gerade total der Mega-Einfall, und schwupps, ist er später wie weggeblasen. Ich kenne mein Hirn mittlerweile sehr gut.
So räume ich Dinge, die abgearbeitet werden müssen, bewusst nicht auf oder weg. Sie liegen mit mahnendem Zeigefinger auf dem Schreibtisch, so dass ich bei jedem Gang durchs Zimmer an Zettelchen, Rechnungen, Aufträge oder ähnlichem vorbeimuss. Das Prinzip „aus den Augen, aus dem Sinn“ würde sonst leider zuschlagen und ich wichtige Deadlines verpennen. Schande über mich – aber ich bin manchmal schusselig. Dank kleiner Kniffe trickse ich mich aber selbst aus und behalte Wichtiges so lange buchstäblich im Blick, bis sie wirklich erledigt sind.
Keine Angst vor neuen Werkzeugen
In Paris teste ich das Arbeiten mit mobilen Gadgets von Microsoft. Diese Gadgets sind: eine ARC Touch Mouse und eine faltbare Tastatur (UFK). Der wesentliche Grund, weswegen die beiden Gadgets für mich so spannend sind: Sie sind nicht nur mit Microsoft, sondern auch mit Apple-Produkten kombinierbar. Was ein großer Pluspunkt für mich ist. Die Maus benutze ich seitdem Zuhause am Schreibtisch, vor allem beim Bearbeiten von Bildern arbeitet sie optimal und erspart mir einiges an Zeit. Die Tastatur hingegen ist perfekt für Reisen. Mit iPhone oder iPad kombinierbar, schreibe ich damit sehr gerne Mails. Sieht auf den ersten Blick vielleicht komisch aus, aber vor allem englische Mails gehen mir deutlich leichter von der Hand und die Autokorrektur und ich sind auch keine Feinde mehr.
Tastatur und Maus sind nicht nur praktisch (sie passen in jedes Reisegepäck), sondern auch hübsch designed. Es ist übrigens die dünnste Tastatur, die Microsoft je produziert hat und trotz der Kompaktheit bietet sie ein komplettes Tastaturlayout mit Nummernblock und Funktionstasten. Die Maus funktioniert auf fast jeder Oberfläche, was ihr auch auf den Bildern von mir seht. Steinboden ist gar kein Problem – und die Maus könnt ihr als links- oder rechtsträger benutzen. Dank Bluetooth sind beide Werkzeuge schnell mit euren Geräten verbunden und erleichtern euch hoffentlich das Arbeiten, so wie mir!
In fast jedem Ort steckt ein Arbeitsplatz
Wenn es sein muss, kann ich überall arbeiten. Sogar im Schlafsack um sieben Uhr morgens bei Rock am Ring während eines Unwetters. Solange die Akkus halten, ist jeder Ort ein potenzieller Arbeitsplatz. Das zu erkennen, kann wirklich Zeit sparen. Denn während Rock am Ring hatte ich beispielsweise keine Zeit, erst vom Zeltplatz zur Pressezone zu laufen, um mich dann dort an einen Tisch zu setzen und meine Arbeit zu beginnen. Manchmal muss es ganz schnell gehen – vor allem wenn es für BILD um Nachrichtenlagen (wie etwa den Blitzeinschlag bei Rock am Ring) geht. Infos über das Unwetter beim Festival 2016 tippte ich also kurzerhand in mein Handy ein – Kaffee, Konzentration und ein erstes Guten-Morgen-Bierchen sei Dank (hey, auf dem Festival ist das ok).
Es muss auch nicht immer ein fancy Café sein, wo ihr viel Geld bezahlt, solltet ihr länger dortbleiben wollen. In Paris verkrümelte ich mich beispielsweise einen Nachmittag in den Hinterhof unseres Appartements. Denn mit vier anderen Blogger-Girls in der Bude, die allesamt ebenfalls zu tun haben, kann es etwas wuselig werden. Warum das trockene Wetter im Hof und die netten Sitzgelegenheiten nicht direkt ausnutzen? Jenny war so lieb, mich bei der Arbeit kurz im Foto festzuhalten. Bis das Macbook leer war, tippte ich fleißig Mails und führte ein paar Telefonate. Am besten kann ich übrigens im Zug arbeiten, sofern das WLAN geht. Denn da lenke ich mich seltener ab, als Zuhause oder überall, wo das Leben blüht …
Eigene Grenzen setzen
Als Freiberufler läufst du Gefahr, „immer ein bisschen“ zu arbeiten, ohne bewusste Pausen zu genießen. Deswegen setzte ich mir ganz bewusst Grenzen und erzwinge eine Ruhephase. Als ich letzte Woche so erkältet war, war ich natürlich gezwungener Maßen out of order. Ich funktionierte nicht mehr. Das ist natürlich kein schönes Gefühl – hilft dem Körper aber ungemein, die Reserven wieder aufzufüllen. Auch wenn ich top gesund bin, muss ich mal ausschalten. Ich setzte mir also Grenzen, wie „ich arbeite die nächsten vier Stunden konzentriert und dann belohne ich mich“. Je nach Kreativität wandle ich meinen Pause-Vorsatz etwas ab. Denn wenn die Gedanken gerade sprudeln, möchte ich mich nicht bremsen. Andererseits fühle ich mich manchmal wie leergefegt und da bringt es absolut nichts, stundenlang auf ein blankes Word-Dokument zu starren.
Klare Grenzen können für euch aber auch bedeuten, dass ihr die Tür zum Arbeitszimmer bewusst schließt und euren Mitmenschen (ob WG, Partner oder Familie) signalisiert, dass ihr zu tun habt. Denn nicht jeder versteht direkt das Home-Office-Prinzip, schließlich ist man ja Zuhause und meist nicht wirklich im Arbeitsoutfit vor dem Rechner (Fun fact: Ich lümmel daheim eh immer in Joggingbuchse vor dem PC). Aber Ruhe muss sein – außer natürlich es gibt brandheiße Gossip-News. Dann wird mein Trash-Herz leider schwach und ich sitze quatschend mit meinen Mitbewohnern in der Küche 😉
*Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Microsoft entstanden
7 Comments
Richtig coole Tipps, Eileen 🙂 Ich schreibe auch immer To-Do-Listen, aber lieber auf Blöcken #aaaaltmodisch
Aber im Zug kann ich tatsächlich auch so gut arbeiten!
Ich habe gerade in den letzten drei Wochen gemerkt dass die Selbstständigkeit für mich nichts wäre oder ich müsste mir einen Schreibtisch/ein Büro anmieten. Von zu Hause aus arbeiten ist nichts für mich… Am Blog habe ich vorher sogar produktiver gearbeitet, da ich nach Feierabend nur begrenzt Zeit hatte und die einfach besser genutzt habe als nun den gesamten Tag.
Aber da ist ja jeder anders 😉
Liebe Grüße
Also toggl ist definitiv mein Life-Saver! Man kann damit so viel übersichtlicher Arbeiten und du hast Recht: die innere Schweinehund-Uhr tickt dann ganz gewaltig! 😉
Super nützliche Tipps.
Ich muss echt sagen, dass es bei mir sehr gut klappt, wenn ich von zu Hause arbeite. Aber wahrscheinlich liegt das daran, dass meine Zeit dann so mega knapp ist, da ich 30 Stunden bei einer Agentur im Büro arbeite.
Wirklich super Tipps liebes,
Das mit dem liegen lassen mache ich ganz genauso. Das endet zwar oft in kreativen Chaos aber ich weiß immer WO genau WAS liegt. Liebste Grüße Jennifer
Super Thema!????
Ich lese diesen Blog jetzt schon über drei Jahre und wusste bis eben gar nicht, dass du freiberuflich bei der BILD arbeitest. Ich dachte immer, du wärst festangestellt ?
Toggle benutze ich auch schon seit einiger Zeit und liebe es! Die Tools von Microsoft kannte ich noch gar nicht, sehen aber interessant aus. Muss ich gleich mal auschecken 🙂