In der Schule lief nichts ohne mein Pausenbrot. Als Kind musste mir Mama jeden Morgen eine Stulle schmieren – meist mit Frischkäse oder Leberwurst. In meiner bunt bemalten Brotdose mit kleinen Sickern drauf schlummerte der Snack dann bis zur Pause – und ich war meist super hungrig und verputzte es mit einer Vanillemilch oder einem Kakao im Klassenzimmer. Dabei gab es nur eine Devise: Hauptsache herzhaft. Während meine Getränke immer aus Milch oder Milch mit Geschmack bestanden, musste mein Pausenbrot „deftig“ sein. Marmelade oder Nutella? Kam mir nicht aufs Brot. Ich brauchte Wurst und Käse! Hinzu kommt, dass bei uns Zuhause eh nur am Wochenende Süßes auf den Tisch kam, als mein Bruder und ich noch Kids waren. Unter der Woche, wenn Schule war, waren Marmelade & Co. Tabu. Eine weise Entscheidung meiner Mutter, denn vor allem Brudi war ein richtiges Schleckermäulchen und hätte sich sonst wohlmöglich mit einem Löffel vors Schoko-Glas gesetzt.
Auf dem Gymnasium schmierte ich mir die Brote dann selbst, Mama durfte liegen bleiben bzw. meinen sechs Jahre jüngeren Bruder versorgen. Ich habe mir bis zum Abitur immer Snacks eingepackt – acht Jahre und acht Schulklassen lang verzichtete ich nur selten und ungerne auf mein Pausenbrot. Wobei ich gestehen muss, dass ein Brot nicht mehr ausreichte, um meinen großen Magen zu füllen. In der ersten 5-Minuten-Pause war das erste Brot meist schon weggefuttert und ich musste mir in der großen Pause nicht selten Nachschub kaufen. Ohne Essen – ohne mich! Und das Denken klappt hungrig sowieso nicht (ausgenommen ist hier Mathe. Mathe klappte nie. Egal, ob hungrig oder nicht).
Und heute, als 26-jährige Journalistin, brauche ich immer noch mein morgendliches Brot. 12 Tage im Monat arbeite ich bei BILD im Büro und schmiere mir, wenn ich tagsüber Dienst habe, jeden Morgen brav eine Stulle. Besser gesagt zwei bis drei Brote. Die sind nicht wirklich instagramtauglich, nicht schön angerichtet oder mit drölfzig gesunden Sachen belegt. sondern einfach LECKER. Der Konsum von Chirara und mir in der WG ist wohl überdurchschnittlich groß und jede Woche kaufen wir neues Brot – aber wir lieben dieses Ritual. Und ohne ordentliches Frühstück funktioniere ich nicht. Ich kann IMMER frühstücken, egal ob ich um 5 Uhr morgens aufstehen muss, oder erst um 14 Uhr. Frühstückszeit ist, wenn ich wach bin. Der Magen knurrt dann schon von alleine und verlangt nach seinem täglichen Sandwich.
Natürlich variiere ich auch und esse Müsli, Smoothiebowls & Co. zum Frühstück. Aber meistens muss es einfach ein gut belegtes Sandwich sein.
Wie passend, dass ich letzte Woche zu einem Sandwich-Workshop eingeladen war. Ja – richtig gehört. Ein Event ganz nach meinem Geschmack, denn es wurde überwiegend gegessen! Zusammen mit Herta Finesse ging es darum, das perfekte Sandwich zu kreieren. Dazu trafen wir uns im Food-Loft, wo neben den Finesse-Sorten schon verschiedene Varianten Golden Toast, diverse Thomy-Soßen und allerlei frische Zutaten – von Rote Beete über Avocado, Kürbiskernen oder Fetakäse – bereitstanden. Das Wörtchen „perfekt“ ist in diesem Zusammenhang natürlich Auslegungssache. Denn über Geschmack streitet man schließlich nicht. Aber dennoch bekamen wir von Food-Stylist Max Faber einige Tipps, was das Belegen und die Optik unserer Brote angeht. Und diese möchte ich heute mit euch teilen – und euch natürlich noch verraten, welche Zutaten sich auf meinem Optimus-Primus-Sandwich befinden.
Hier seht ihr die Zutaten für mein Sandwich – hinterher kamen noch Avocado und Rote Beete hinzu. Devise: Hauptsache Knoblauch!
So gelingt das perfekte Sandwich
- Toastscheiben erst toasten, dann belegen und am Ende noch mal kurz auf den Grill-Toaster legen (oder in eine heiße Pfanne und vorsichtig wenden) – so zerläuft der Käse optimal.
- Sandwich immer von „unten nach oben“ belegen: Die trockenen Zutaten kommen nach unten, die saftigsten nach oben – aber nicht direkt unters Brot. So matscht das Sandwich später nicht durch und man hat kein aufgeweichtes Brot.
- Wurst- und Käsescheiben rollen. Sieht nicht nur optisch ansprechender aus, ist auch intensiver im Geschmack und es passt mehr aufs Sandwich drauf.
- Saucen mixen. Ich habe Knoblauch, Aioli (es kann nicht zu viel Knofi geben!!), leichte Joghurtcreme und hinterher noch etwas Mediterrane Soße gemixt. So schmeckt nicht jeder Bissen gleich.
- Avocado vor dem Belegen mit Zitronensäure einpinseln oder fix drin baden. So wird die Avocado nicht braun und das Sandwich bekommt eine Säure-Komponente, die den Geschmack deutlich verbessert. (Als wichtige Säurekomponente eignet sich ansonsten auch sehr gut eine eingelegte Gurke)
- Kombiniert verschiedene Geschmacksrichtungen und Konsistenzen: Ich mixe z.B. weiche Avocado mit knackigen Kernen, Radieschen und Rote Beete. Auch toll wäre Ziegenkäse mit Honig, marinierte Hühnchenbrust und getrocknete Tomaten.
- Sandwich erst nach dem Belegen halbieren und bei hohen Türmchen und gewagten Kunstwerken kleine Holzspieße reinstecken. So bleibt alles an seinem Platz und ladet im Mund, statt auf der Hose.
Fotos: © Herta Finesse
*In freundlicher Zusammenarbeit mit Herta Finesse
6 Comments
Ich muss auch zugeben, dass ich ein totaler Brotesser bin 🙂 es gab bei uns wie bei dir immer Pausenbrote, ich frühstücke immer Marmeladenbrote und das klassische Abendbrot gibt es bei mir manchmal auch noch. Aber die verschiedenen Variationen und Richtungen, ob süß oder herzhaft finde ich einfach super und immer ist alles so schnell zubereitet.
Liebe Grüße
Oh, könnte das jetzt bitte einmal zu mir huschen? Ich liebe Sandwiches! Und erst recht die unterschiedlichen Komponenten: süß und herzhaft, knackig und weich – ich bin dabei. Sieht super lecker aus deine Variante!
Ally von Puppenzirkus
Ohne Brot läuft bei mir definitiv nichts. Ich liebe Sandwiches und mein letzter ist definitiv viel zu lange her. Vielleicht mache ich mir am Wochenende mal einen leckeren, dein Rezept klingt auf jeden Fall suuuper lecker!
Liebste Grüße
Marina
Ja Mega, wenn mir mein nächstes Sandwich jetzt nicht gelingt weiß ich auch nicht.
Vielen Dabk für die kleine Anleitung ❤
Liebste Grüße Jennifer
Das sieh ja total lecker aus. Sowas hätte ich heute gut in der Mittagspause gebrauchen können. Mache ich definitiv nach.
Liebe Grüße
Katharina
Mir hat mein Papa damals immer die Pausenbrote geschmiert (1 süß, der Rest herzhaft)!☺☺