Festival Nummer 6 für mich war dieses Jahr: Das SonneMondSterne in Saalburg in Thüringen. Auf den ersten Blick echt nicht meine Musik – ziemlich viel Elektro, ziemlich viel EDM, mehr Beat als Gesang. Aber wisst ihr was? Von jetzt auf gleich habe ich das SMS ins Herz geschossen. Mich verliebt. Hals über Kopf. Und erzähle euch hier nicht nur, was so toll war – sondern auch, was ich als Rockmusik-Fan gelernt habe.
Auszug aus dem ausverkauften SonneMondSterne-Lineup: Major Lazer, Martin Garrix, Marteria, Steve Aoki, Galantis, Fritz Kalkbrenner, Felix Jaehn, Boys Noize, The Bloody Beetroots, Sven Väth, Lexy & K-Paul, Ellen Allien, Zeds Dead, Alle Farben, Gestört aber Geil, Ostblockschlampen, Friction, Black Sun Empire, Roni Size, Dynamite MC und Moonbootica.
Geschlafen wird am Tag
Auf dem SonneMondSterne (fand übrigens zum 21. Mal statt) ticken die Uhren anders. Klar – das wusste ich zumindest in der Theorie. Bei Elektro-Festivals starten die Acts meist erst abends, tagsüber ist auf dem Gelände nichts mehr los – oder irgendwo brennt noch das Licht der Afterparty. Auf Rock-Festivals bin ich ja voll die Omi und gehe so um Mitternacht ins „Bett“, mummel mich in den Schlafsack und stehe dann auf, wenn die erste Boombox angeschmissen wird.
Auf dem SMS war das genau andersrum. Was mich überrascht hat? Mein Körper kam direkt damit klar. Keine Augenringe (zumindest nicht mehr als sonst), keine schmerzenden Füße und keine zufallenden Augenlider. Am Donnerstag sind Marie und ich angereist, Leni kam am Freitag nach. Wir schliefen bis mittags – und haben ohne ein erneutes Nickerchen – durchgehalten. Marteria spielte gegen Mitternacht, Steve Aoki bis halb 5. Und anders als bei Rockfestivals, störte mich die Zeit überhaupt nicht. Weil ich so bis 21 Uhr total entspannt im Campingstuhl sitzen konnte oder über das Gelände geschlendert bin. Die Energie zum Durchtanzen wurde dann erst später rausgeholt – und es hat mega gut geklappt.
Wer später feiert, kann eher trinken
Noch ein Vorteil, wenn du bis 6 wach bist und bis mittags schläfst: Du hast eeeewig Zeit, ein paar alkoholhaltige Schmankerl zu genießen. In meinem Fall heißt das: Jägermeister auf Eis. Denn ich war zusammen mit dem Jägi-Team vor Ort, die dort einen fast 20 (!) Meter hohen Hirsch aufgebaut haben: Den Platzhirsch. Er hat zwei Etagen und neben Unmengen an kaltem Jägermeister auch Live-Musik. Ich feierte also mit Bands wie Chefboss auf dem Hirsch – in mega kuscheliger und total privater Atmosphäre. Näher kommt ihr den Künstlern nirgends.
Aufsteigender Rauch, Flammen und Hirschröhren: Der Platzhirsch ist ’ne Attraktion für sich – und tingelt genau wie ich durch die Festivals in Deutschland. Praktisch: Auf der ersten und zweiten Etage habt ihr einen unfassbar geilen Blick über das Festival-Gelände. Sei es Rock am Ring, Deichbrand oder SonneMondSterne: Der Hirsch ist auch für alle Foto-Knipser THE PLACE TO BE! UND: Ihr bleibt trocken! Auf dem SMS hat es am Freitag in Strömen geregnet, so dass wir uns in den Hirsch verkrochen und erst gegen Mitternacht zu Marteria wieder raus sind. Zum Glück hörte der Regen auf – und „nur“ der Boden bestand förmlich aus Matschepampe.
Falls ihr dieses Wochenende zufällig auf dem Highfield-Festival seid: Da wird der Platzhirsch auch wieder stehen. Als hin mit euch – ich bin ab Freitagabend auch da und trinke gerne das ein oder andere Becherchen mit euch.
Mein Lieblingsgetränk neben purem Jägermeister: Gemixt mit Maracujasaft. Schmeckt auch nicht so stark nach dem Schnaps selbst – für alle, die es lieber etwas milder mögen.
Ein eigener Supermarkt ist GOLD wert
Ich kann es euch nur raten: Informiert euch vor jedem Festival, ob ein Supermarkt auf dem Gelände existiert. Immer mehr Festivals bieten diesen Service an und kooperieren mit großen Ketten. So auch das SMS – denn der Real-Markt war das vierte Jahr in Folge dort mit einem riesigen Stand vertreten. Mitten vor dem Haupteingang – so dass auch jeder das XXL-Zelt nicht verfehlen konnte und es für alle zugänglich war. Real bot eine aufs Festival zugeschnittene Auswahl an Essen, Trinken, Snacks und Spielereien. Und auch ein paar Survival-Goodies – wie Campingstühle oder Gummistiefel. Bei dem Regen und Matsch natürlich absoluter Dauerbrenner. Der Real-Stand wurde schon am Montag aufgebaut und bestückt – ein Backshop sorgte täglich für frische Brötchen, die Mitarbeiter füllten rund um die Uhr die Regale nach und kümmerten sich um alle Festival-Menschen. Denn nach dem dritten Bierchen KANN es schon mal etwas schwerer fallen, sich an die Einkaufsliste zu erinnern 😉
Marie und ich haben uns vor allem mit Konfetti eingedeckt und bestimmt jeden zweiten Festivalbesucher damit genervt. Sechs riesige Packungen haben wir in nur zwei Tagen verstreut. Damit’s schnell geht, kippten wir uns die Konfetti-Schnipsel immer in die Jackentaschen – und tanzten dann im kunterbunten Papier-Regen um die Menschen und Bühnen herum. Ging vielleicht ein paar Menschen ziemlich auf den Zeiger – aber ich glaube die Mehrheit hat sich mit uns gefreut. Denn mal ehrlich: Konfetti macht alles schöner – und zaubert meist ein Lächeln ins Gesicht. Egal, wie nass oder müde du bist.
Improvisieren musste überall
Was tun, wenn es tagsüber die ganze Zeit schüttet? Ins Auto kuscheln. Marie und ich hatten zur Abwechslung mal nicht die Kuschelhöhle im Zelt, sondern haben umgeplant. Wir waren aber auch einfach zu bequem, bei Starkregen vom Auto ins Zelt zu springen. Praktisch: Ich hatte mein Wurfzelt dabei und konnte es schnell aus dem Kofferraum werfen und mit ein paar Heringen befestigen. Da haben wir dann überwiegend unsere Klamotten gelagert – und die beiden Vordersitze meines Autos zu bequemen Liegen umfunktioniert. Fazit: Sehr bequem – solange man sich nicht nachts mit Hüfte oder Po auf den Anschnaller-Pöppel legt …
Dazu sollte ich vielleicht sagen: Beim SMS darf man seine Karre mit auf den Zeltplatz nehmen. Überall. Und leider gibt es keine wirkliche Struktur. Geparkt und gezeltet wird auf den jeweiligen Flächen eben da, wo noch Platz ist. Heftig praktisch war es trotzdem. Du musstest nichts schleppen und hast unfassbar viel Zeit gespart.
Auch Elektro-Fans hören Helene Fischer
Ich dachte, mein Schwein pfeift. Da wurde ich doch morgens tatsächlich mit Miss Fischer geweckt. Aus den Boxen auf meinem Zeltplatz schallte plötzlich „Atemlos“ – so schnell konnte ich gar nicht meine Ohrstöpsel suchen und KIZ anschmeißen. Vor dem Festival-Antritt dachte ich, dass eh nur Techno aus den Boxen wummern wird. Aber zumindest morgens gab es ein bisschen Aufwachen. Auch Dauer-Partymenschen wollen wohl etwas sanfter geweckt werden. Oder vielleicht auch in den Schlaf gesungen werden. Denn als ich gegen 11 Uhr wach wurde, gaben sich einige Leute noch voll der After Hour hin.
Organisation ist alles!
Was mir am SMS besonders gut gefallen hat: Die Liebe zum Detail und die gute Orga. Ich war zum ersten Mal überhaupt dort, kannte mich also absolut nicht aus und wurde von jedem Ordner freundlich behandelt – so dumm meine Frage auch sein mochte. Geduldig erklärten sie mir den Weg zum Presse-Campingplatz oder zur Akkreditierung. Jeder Helfer dort war einfach nur sau nett – und das erlebe ich leider ganz oft ganz anders. Auch die Festival-Besucher waren super freundlich. Marie hat beispielsweise ihr Handy verloren und ein Typ hat es ernsthaft bei einem Ordner direkt abgegeben. Würde ich zwar genauso machen und gehört sich auch so, ist aber heutzutage verdammt viel Wert <3.
Die Bühnen waren alle SO toll gestaltet – die sind bei Elektro-Festivals ja sowieso deutlich hübscher anzusehen, als bei Rock-Spektakeln. Da liegt der Fokus einfach auf anderen Dingen. Hier war alles schön knallbunt und üppig geschmückt und rund um die Uhr auch was fürs Auge – und nicht nur für die Ohren.
Mein persönliches Highlight erlebte ich am Freitag bei Marteria – den ich zum 5. Mal dieses Jahr auf Festivals sehe – denn ich war verdammt nah an ihm dran. Willste mich glücklich machen, steck mich in den Fotograben zu Marten. Es wird also nicht mein letztes SMS-Festival gewesen sein – beim nächsten Mal dann mit noch mehr Konfetti 🙂
*Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Jägermeister entstanden
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