Das neue Jahr steht vor der Tür, ihr habt Weihnachtsgeld von der Verwandtschaft bekommen und wollt 2018 auf ein cooles Festival? Dann ab zum Kosmonaut Festival nach Chemnitz …
Ich war dieses Jahr auf neun Festivals unterwegs: Rock am Ring, Kosmonaut, Helene Beach Festival, Deichbrand, Highfield, Lollapalooza, Wireless Festival, Rock im Pott und SonneMondSterne. Alles tolle Festivals, einige wenige kannte ich schon, die meisten besuchte ich zum ersten Mal. Und bei all den Eindrücken Erlebnissen, Bands und coolen Kids habe ich das Kosmonaut Festival besonders ins Herz geschlossen. Weil es – um mal Kraftklub zu zitieren – „anders als die anderen“ ist.
Viele von euch Lesern haben mich auf Instagram gefragt, was denn nun mein liebstes Festival war. So genau kann ich das gar nicht sagen, denn jedes Festival ist unterschiedlich und es kommt für mich auch ganz stark auf die Menschen an, mit denen ich da bin und mit denen ich zelte. Auf gute Nachbarschaft, nette Leute drum herum und ein gelassenes, friedliches Miteinander. Auf eine gute Zeit und natürlich auch tolle Bands. Ich tue mich also etwas schwer, das Kosmonaut als „Lieblingsfestival“ zu betiteln, denn dieses Privileg wird wohl für immer Rock am Ring haben. Weil RaR mein erstes Festival überhaupt war, ich dort seit zehn Jahren jedes Jahr bin und ich die irrsten und geilsten Stories dort erlebt habe. Aber von den neu entdeckten Festivals, die ich 2017 abklapperte, landet das Kosmonaut auf Platz 1. Und als Fazit des unvergesslichen Sommers kann ich euch wirklich sehr empfehlen, euch dafür eine Karte zu kaufen. Wenn ihr auf deutsche Musik steht, auf nicht so überfüllte und riesige Menschenmassen und auf Künstler zum Anfassen, dann seid ihr hier richtig. Denn Kraftklub mischen sich z.B. auch gerne unters Volk, haben sich dieses Jahr den Auftritt von SXTN zwischen uns Normalo-Besuchern angesehen und mitgefeiert.
WAS: Kosmonaut Festival
WANN: 29. und 30. Juni 2018
WO: Stausee Oberrabenstein, Chemnitz
WIE TEUER: circa 83 Euro
Das Kosmonaut Festival findet nicht zufällig in Chemnitz statt. Es wurde 2013 von Kraftklub gegründet, die nunmal aus der Stadt kommen. Schauplatz ist der Stausee Oberrabenstein, wo bis 2006 noch das Splash!-Festival stattfand. Das ist ja mittlerweile nach Ferropolis umgezogen und die Jungs von Kraftklub dachten sich wohl, dass Chemnitz wieder ein cooles Festival braucht. Und nahmen die Sache einfach mal selbst in die Hand. Alleine dafür gibt’s von mir ganz große Liebe. 2013 war das Kosmonaut nur ein Ein-Tages-Festival, seit 2014 kommt mit zwei Tagen auch richtiges Festival-Feeling auf. Ihr könnt natürlich auf dem Gelände zelten und euch der völligen „Festivalisierung“ hingeben. Jogginghose, Dosenbierchen, Flunkyball und neue Leute auf dem Zeltplatz kennenzulernen gehört schließlich zu so einem unvergesslichen Wochenende dazu.
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Kosmonaut Festival und besonders von der Liebe zum Detail fasziniert.
Wirklich – wenn du gerade von Rock am Ring kommst, wo 80.000 Menschen sind und alles recht groß und unübersichtlich ist, dann ist das Kosmonaut Balsam für die Seele. Ich war mit Chiara dort und wir haben nicht gezeltet, sondern uns ein kleines Airbnb-Apartement genommen. Wir ihr vielleicht wisst, zelte ich sonst immer und liebe einfach das Feeling auf dem Zeltplatz. Dieses Jahr hat es zeitlich nicht gepasst und ich hatte noch Arbeit zu erledigen am PC, weswegen ich Laptop & Co. mitnehmen musste. Das lasse ich beim besten Willen nicht im Zelt liegen. Aber für 2018 – ich möchte wirklich wieder hin – wird das Zelt eingepackt und das MacBook bleibt Zuhause. Also, wenn ihr keine großen Campingfreunde seid: Ihr könnt easy in Chemnitz übernachten und das ist alles absolut bezahlbar.
Das ganze Festival-Team vom Kosmonaut gibt sich sehr viel Mühe, um alles so liebevoll wie möglich zu gestalten. Ob nun Plakate, kleine Goodies für die Fans, die Auswahl der Stände vor Ort, die Bühnendeko oder diverse Mitmach-Aktionen. Es gibt zum Beispiel ein Wettbüro, wo ihr auf den geheimen Headliner wetten könnt. Denn der größte Act wird jedes Jahr nicht verraten. Was das Kosmonaut sehr besonders macht. Denn alle anderen Festivals werben mit ihren fetten Bands – das Kosmonaut hält immer einen Mega-Act unter Verschluss. Dieses Jahr waren es übrigens die Beginner, was ich im Wettbüro richtig getippt habe (wie vermutlich 4742 andere Menschen auch) und nun die Chance auf ein privates Wohnzimmer-Konzert von Kraftklub habe. Das wird unter allen richtigen Wetten nämlich verlost. Dann gibt es das alljährliche Flunkyball-Turnier, von dem Chiara und ich leider zu spät erfahren haben, so dass wir für die Anmeldung zu spät dran waren. Aber hey – ihr könnt nicht nur auf einem sehr professionell aufgebauten Feld flunken, sondern auch gegen Kraftklub selbst die Bierchen zischen. Näher kommt ihr den Jungs wohl kaum. Das Flunkyball-Feld hat zwei Tribünen, so dass alle Zuschauer es sich auch mit Dosenbier, Fähnchen und Glitzer bequem machen können. Und die Mannschaften natürlich gehörig anfeuern.
Die Stimmung? Einmalig!
Musikalisch geht’s vor allem deutsch zu. Wer die Musik von Kraftklub mag, der wird das Kosmonaut lieben. Das Line-Up für 2018 ist einfach genau nach meinem Geschmack, denn die Kraftklub-Herren selbst geben sich die Ehre und als Schmankerl ist z.B. auch Olli Schulz. Nicht zu vergessen, dass der geheime Headliner bestimmt auch ein Kracher wird. Welche Band ich auch extrem feiere: Feine Sahne Fischfilet. Gute Laune ist mit den Jungs vorprogrammiert und die Pfeffi-Kanone auf der Bühne immer ein Highlight. Auch, wenn die vorderen Reihen danach eeeetwas nach Pfefferminz-Schnaps kleben. Aber hey – Pfeffi ist Pfeffi.
Fazit: Kraftklub sind die wohl besten Festival-Gastgeber, die es gibt. Und das Kosmonaut immer eine Reise wert. Ja, auch nach Chemnitz. Pluspunkt: Die Security spricht überwiegend sächsisch – mehr geht echt nicht!
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