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„Full Force“ 2019: Hitze-Tipps fürs 39-Grad-Festival

7. Juli 2019
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Einhorn-Schwimmringe an und ab ans Wasser!

Nach dem Bibber-Festival „Rock am Ring“ meinte es der Wettergott wohl etwas ZU gut mit uns. Und bescherte uns zwei Wochenenden über 30 Grad. Und dementsprechend auch zwei Festivals bei absoluter Schwitze-Hitze: Au dem „Hurricane“-Festival in Scheeßel waren es rund 33 Grad am wärmsten Tag – und ein Wochenende später, auf dem „Full Force“ 2019 in Ferropolis, zeigte das Thermometer knapp unter 40 Grad an. Absoluter Ausnahmezustand für alle Beteiligten eines Festivals. Das geht an die Substanz bei Bands und Künstlern, bei allen Crew-Mitgliedern und natürlich bei uns Besuchern. Also was tun, um trotzdem maximal Spaß zu haben und der Musik zu lauschen, ohne Hitzeschlag oder Kreislaufprobleme zu erleiden?

Der Gig von Parkway Drive war nicht von dieser Welt! Foto: Michael Bomke

Kurz vorab: Ich war das erste Mal beim „Full Force“ (hieß früher noch „With Full Force“ und findet seit 2017 auf dem gleichen Festival-Gelände statt, wie das „Splash“ und „Melt“). Das „Full Force“ ist eines der größten Metal-Festivals bei uns in Deutschland, dieses Jahr freute ich mich besonders auf Limp Bizkit und Parkway Drive – wobei Letztere mit Abstand das Highlight meiner bisherigen Festivalreise 2019 waren. KEINE andere Band, kein anderer Künstler kommt an das ran, was die Jungs aus Australien da abgeliefert haben.

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Wieder mal mehr in die Live-Shows von Parkway Drive verliebt

Rund 16.000 Menschen feierten drei Tage lang auf dem „Full Force“, schwitzten in der Sonne und kühlten sich am See ab, der Gott sei Dank zum Festival-Gelände gehört und Retter in der Wetter-Not war. Tagsüber plantschen, abends vor den Bühnen mitgröhlen und tanzen: So sah mein Wochenende Ende Juni aus. Vor meiner absoluten Lieblings-Kulisse, da keine andere Spielstädte so malerisch und gleichzeitig industriell aussieht. Zwischen Stahl und Eisen könnt ihr auf einem Spielplatz chillen, im See baden, euch in den Wald in den Schatten legen oder doch im Sand herumtollen. Wie ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene – mit super Mukke!

Fred Durst <3! Foto: Michael Bomke

Die diesjährige 26. Auflage des „Full Force“ war wohl so heiß wie noch nie und dementsprechend auch sehr staubig. Machte aber nix, wir hatten alle gute Laune, schmissen uns die Klamotten vom Leib, rannten in Badebüx in den See oder steckten unseren Kopf direkt unter den Wasserhahn. Hauptsache abkühlen! So wird’s dann auch was mit dem Plan, mehr als eine Band pro Tag zu sehen ;). Wobei die Bands, die auf der See-Bühne spielten, natürlich Glück hatten: Ihnen lauschten nicht nur alle Fans, die sich sowieso vor der Bühne positioniert hatten. Sondern auch alle, die am oder im Badesee relaxten.

Gut, dass aufm Infield direkt ein Badesee war! Foto: Nicolai Brunn

Übrigens: DAS Getränk aufm „Full Force“ heißt Erdbeerbowle! Jawoll. Für alle, die schon länger zu diesem Festival pilgern wohl ein alter Hut, für mich (wie heißt es so schön) absolutes Neuland. Hätte nicht gedacht, dass diverse Metal-Kerle mit ihren Liter-Eimern Erdbeerbowle samt Erdbeerstückchen und Papp-Strohhalm das Wochenende über gehörig feiern. Aber dieser Bowle-Stand ist wohl eine ziemlich legendäre Konstante. Es gibt die Bowle auch nur an einem Holzhütten-Stand, der mit Abstand am hübschesten geschmückt ist und den ganzen Tag Schlager a la Helene Fischer ballert. GRANDIOS!

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Nasses Bandana aufm Kopf und Erdbeerbowle zu den Füßen – herrlich!

5 Tipps gegen Festival-Hitze

  • Faltbare Wasserflaschen: Einrollbare Getränkeflaschen baumelten auf dem „Hurricane“ und „Full Force“ nun an jedem zweiten Hosenbund oder wurden an die Bauchtasche geklemmt. Da passt ein halber Liter rein, sie sind leer unfassbar platzsparend und vor allem wiederverschließbar. Alternativ tut’s aber auch der Becher vom Getränkestand, der ‑ einmal gekauft ‑ immer wieder mit kostenlosem Kranwasser aufgefüllt werden kann.
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Die faltbare Wasserflasche kaufte ich vorher noch ein – war ein Segen!
  • Klamotten nassmachen: Falls ihr keinen See in der Nähe habt (das ist schon Luxus), macht euch so nass es geht. Ich habe trotz See aufm „Full Force“ mein schwarzes dünnes Träger-Kleidchen komplett unter Wasser getaucht, es ordentlich ausgewrungen und wieder angezogen. Alternativ T-Shirt/Top/Langarm-Shirt (für alle mit Sonnenallergie o.ä.) nassmachen – am besten also die Klamotten „obenrum“, denn eine Blasenentzündung wollen wir im schlimmsten Fall auch nicht bekommen.
Foto: Carsten Stolze
  • Hut und Handtuch mitnehmen: Simpel, aber gut: Einen verbrannten Scheitel oder Sonnenstich kann niemand gebrauchen, also Anglerhut, Mütze, Cappi & Co. auf ‑ und darunter am besten ein kleines Handtuch platzieren. Das vorher gut nass machen und damit Kopf und Nacken kühlen. Pluspunkt: Im Nacken gibt es auch keine Verbrennungen, wenn ihr das Handtuch drüber liegen habt!
  • Ordner aufsuchen: Vor der Bühne gibt es oft keinen Schatten und ihr brutzelt so richtig hart in der Sonne. Also Mund auf und den Ordnern vor der Bühne zurufen, dass ihr Wasser wollt. Oft kapieren die es aber schon von alleine, verteilen Wasserflaschen oder spritzen die Menge gleich mit dem Schlauch ab (tut dem Kreislauf sehr gut).
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Die Discokugel versorgte uns alle mit Wasser
  • Rettungsdecke: Die glitzernde Rettungsdecke aus dem Auto hilft dabei, euer Zelt kühler zu halten. So dass ihr nicht morgens direkt mit Erstickungs-Anfall aufwacht und denkt, ihr verbrennt gerade bei lebendigem Leibe in diesem Zelt-Backofen“ Die Folie legt ihr komplett über euer Zelt, die Folienseite kommt dabei nach oben und dann am besten alles mit Klammern (wer dran denkt, packt vorher Wäscheklammern ein) oder eben Gaffa-Klebeband festmachen.

Und ansonsten noch die allgemeinen Tipps, die wohl jeder kennt: Mindestens 2 Liter Wasser trinken und ab und zu auch mal etwas zuckerhaltiges. Aber glaubt mir: Bei 40 Grad verlangt der Körper automatisch nach unalkoholischen Getränken zwischen den Bierchen. Was mir persönlich sehr gefiel: Die „Full Force“-Organisatoren sorgten dafür, dass es genügend kostenlose Wasserstellen und Abkühlungs-Möglichkeiten vor Ort gab. Zum Beispiel eine riesige Discokugel mit Wasser-Sprühnebel, Rasensprenger und Wasserschläuche.

1 Comment

  • Reply Svenja 24. Juli 2019 at 15:26

    Hallo meine Liebe,
    das klingt wirklich anstrengend, aber ich bin begeistert wie das Festival-Team mitgedacht und für ausrechend Abkühlung gesorgt hat.
    Die Fotos sehen auf jeden Fall nach eienr super guten Zeit aus.
    Beste Grüße,
    Svenja von All the wonderful things

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