Ich sitze im Bett daheim in NRW, gucke aus dem Fenster gegenüber und beobachte, wie der feine Nieselregen langsam ans Fenster prasselt. Ganz leise und sanft, aber dennoch ziemlich hässlich. Denn es ist kalt, ungemütlich und dunkel, dabei ist es gerade erst vormittags und ein bisschen Sonne – oder zumindest Helligkeit – würde meinem Gemüt gut tun. Ein paar warme Lichtblicke, die graue Wolken vergessen lassen. Also schwelge ich noch weiter in Erinnerungen an 35 Grad in Los Angeles, vor nicht allzu langer Zeit, im November 2018. Ich war das ganze letzte Jahr über nicht im Urlaub, so dass ich die zehn Tage in L.A. zum Ende des Jahres wirklich genossen habe. Und euch weiterhin daran teilhaben lassen möchte, was ich erlebt habe.
Heute geht es um die konkrete Reiseroute, unsere Unternehmungen und alle Unterkünfte, die meine Freundin Chiara und ich uns rausgesucht haben.
Ältere Beiträge zur USA-Reise gibt’s hier: Reisetipps San Francisco, USA-Roadtrip durch Kalifornien, Kosten-Kalkulation der gesamten Kalifornien-Reise, 10 Tipps für euren USA-Urlaub, Sightseeing-Tour durch Los Angeles, alles zum Autofahren in Amerika, 8 Stunden in Palm Springs, 11 Tipps, wie ihr in Los Angeles Geld spart, Tour durch Downtown, Erfahrungsbericht des The Broad Museums – und Foto-Porn aus dem Yosemite Nationalpark.
Die Reise war übrigens komplett selbstfinanziert und keine Kooperation – wir haben uns im Vorfeld kurz zusammen hingesetzt und überlegt, welche Stadtteile und angrenzenden Orte wir sehen möchten und was uns bei der Auswahl eines Schlafplatzes wichtig ist. Dazu muss ich sagen, dass wir keine großen Vorausplaner sind. Sondern eher spontan aus dem Bauch heraus entscheiden. Die Reise buchten wir erst kurz vor November, den Mietwagen einen Tag vor Abflug und das letzte Hotel vielleicht 48 Stunden vor Reiseantritt. Aber immerhin so, dass wir alle Flüge, Hotels und den Mietwagen vorher von Deutschland aus in trockenen Tüchern hatten. Das war uns sehr wichtig – und den Ratschlag kann ich euch nur mit auf den Weg bei eurer eigenen Urlaubsplanung geben. Für Amerika: ESTA nicht vergessen. Ich bekam AUF DER ZUGFAHRT ZUM HINFLUG einen mega Schock, da ich Mitte Oktober einen neuen Reisepass und Ausweis bekam. Und total vergessen hatte, dass ich dadurch ein neues Visum beantragen muss. Den ganzen ESTA-Visums-Einreise-Quatsch habe ich also unfassbar panisch und mit schwitzigen Händen im ICE am Handy getätigt. Ohne zu wissen, ob so kurz vor dem Abflug alles genehmigt wird. Ich sah Chiara schon alleine in den Flieger steigen – aber am Ende hatte ich Glück. Der Antrag ging direkt durch und ich bekam grünes Licht. PUH. Den Nervenkitzel kann ich aber absolut nicht empfehlen ;).
UNSER REISEZEITRAUM: 1.11.2018 bis 12.11.2018 – abzüglich Hin- und Rückreise hatten wir vor Ort also zehn ganze Tage!
UNSERE REISEROUTE
1.11.: Hinflug von Frankfurt a.M. über Kanada nach Los Angeles
1.11. abends: Ankunft am Flughafen LAX
Vom 2.11. bis zum 5.11. haben wir bei einer Freundin im Stadtteil Culver City geschlafen, die in Los Angeles lebt. Ganz tolle Gegend! Zu dieser Zeit haben wir uns nur in Los Angeles selbst aufgehalten, da wir dieses Mal in Ruhe die Stadt erkunden wollten. 2017 waren wir nur ein paar Tage in L.A. und saßen deutlich zu lange im Auto, weswegen wir nun anders planten.
2.11.: Downtown Los Angeles bis Sonnenuntergang, danach koreanisches BBQ zum Ausklang des Abends. Zu Downtown und den Sehenswürdigkeiten dort habe ich schon einen eigenen Artikel geschrieben – da gibt’s dann mehr über den Tag nachzulesen.
3.11.: Bottomless Mimosa Brunch an der Melrose Avenue (Ein Hoch auf Daydrinking!), danach Bummel über die Melrose, Vintage-Shopping, Schönheits-Pflege (wir besuchten einen himmlischen, rosa-kitschigen Nagelsalon), Sonnenuntergang vom Rooftop des Möbel-Hauses „Restauration Hardware“ (kostenlos!!).
4.11.: Den Sonntag verbrachten wir tagsüber auf dem tollen Fair Fax Flohmarkt an der Melrose Avenue, fuhren dann mit unserer Freundin in ihrem Auto weiter zur Malibu Ranch und zum Vintage-Laden „Hidden Treasures“ (liegt abgelegen im Nirgendwo, daher nur mit dem Auto zu erreichen, aber absoluter Vintage-Geheimtipp). Auf der Malibu Ranch dinnierten wir unfassbar leckeres Chicken und besuchten im Anschluss bei Dunkelheit noch eine Kürbis-Farm in Calabasas!
5.11.: Frühstück und Bummel durch Culver City, dann gegen Mittag weiter nach Venice Beach in unser angemietetes Airbnb-Apartement. Koffer auspacken, frisch machen, Bummel über die Strandmeile am Venice Beach und erste kleine Fahrradtour nach Santa Monica zum Pier, wo wir den Sonnenuntergang sahen. Praktisch: Unsere Airbnb-Unterkunft hatte kostenlose Fahrräder für uns!
6.11.: Der Tag der Po-Schmerzen! 30 Kilometer Fahrrad-Tour von Venice Beach zum Manhattan Beach! Bei feinstem Sonnenschein waren wir den halben Tag unterwegs, die Radstrecke ist die ganze Zeit über ein Traum und absolut sicher. Abends dann mit Freunden Dinner im legendären „The Catch“ in Los Angeles. Unfassbar lecker, aber ebenso teuer ;). Aber immerhin saßen Chace Crawford und Jessica Szohr von „Gossip Girl“ am Nebentisch und mein Fangirl-Herz freute sich sehr.
7.11.: Frühstück im Butchers Daughter in Venice und Bummel über die Einkaufsstaße Abbott Kinney. Danach erneute Radtour nach Santa Monica und Bummel durch die City dort und über den berühmten Rummel. Ansonsten einfach mal die Seele baumeln lassen.
8.11.: Check-Out in Venice Beach und Fahrt zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzuholen. Die erste Woche unseres Urlaubs haben wir also entspannt ohne eigenes Auto verbracht und sind mit den Rädern (absolut zu empfehlen) oder per Uber von A nach B gekommen.
8.11: Fahrt von Los Angeles per Mietwagen nach Malibu und Santa Barbara, wo wir für eine Nacht ein Hotelzimmer gebucht hatten. In Malibu machten wir Halt am Pier, aßen zu Mittag, schlenderten barfuß über den Strand bis hin zum Sushi-Restaurant Nobu (wollte mir mal aus der Nähe angucken, wo Miley Cyrus und Liam Hemsworth immer dinnieren) und fuhren zum legendären Steg, wo einst Britney Spears ihr Musikvideo zu „Sometimes“ drehte. Gegen Nachmittag erreichten wir dann Santa Barbara, schauten uns dort am Pier den Sonnenuntergang an und checkten im Hotel ein. Abends ging es mit einem Freund, der in Santa Barbara gerade ein Auslandssemester verbringt, auf eine Studentenparty.
9.11.: Auschecken im Hotel und Fahrt von Santa Barbara ab zum Joshua Tree Nationalpark. Eine lange Strecke, die „Dank“ der aufkommenden Feuer in Kalifornien am Ende rund sieben Stunden betrug. Wir hatten unfassbares Glück, dass wir einen Tag vorher in Malibu alles ansahen, denn während unserer Rückfahrt von Santa Barbara über Malibu zum Joshua Tree Park sahen wir schon viel Rauch, Glut und Feuer entlang der Straßen. Bis Abends saßen wir im Auto und kamen gegen 18 Uhr kurz vor dem Park an unserem Zwischenziel an: Dem Desert Hill Premium Outlet kurz vor Palm Springs. Hier shoppten wir drei Stunden lang bis Ladenschluss in den Geschäften, ließen unser Geld vor allem im Vans- und Nike-Store und kauften im Supermarkt Lebensmittel für die nächsten zwei Tage ein. Gegen Mitternacht erreichten wir dann endlich unsere Unterkunft am Nationalpark: Einen Wohnwagen mit Häuschen mitten in der Natur, mitten im Nichts!
10.11.: Aufwachen im Airsteam, welchen wir über Airbnb buchten. Absoluter Traum! So ein schöner Wohnwagen stand schon länger auf unserer Liste und endlich wurde es Wirklichkeit. Im Wohnwagen waren Bett, Dusche und Toilette untergebracht, im eigenen Häuschen gegenüber Wohnzimmer und Küche. Draußen gab es eine weitere Dusche, eine Bade-Tonne und eine Sitzgelegenheit. SO toll! Wir frühstückten in Ruhe (natürlich bei uns, da es mitten im Nichts natürlich keine Restaurants gibt und wir vorsorglich im Supermarkt genügend Wasser und Lebensmittel einkauften) und genossen den Vormittag am Rande des Nationalparks. Gegen Mittag fuhren wir mit dem Auto hinein in den Joshua Tree Nationalpark und verbrachten dort den Tag bis Sonnenuntergang. Danach sollte man eh aus dem Park verschwinden, da man im Dunkeln leicht die Orientierung verliert (ihr habt weder Netz noch Empfang im Park). Zum Joshua Tree folgt, für alle die sich dafür interessieren, bald noch ein eigener Beitrag.
11.11.: Wecker auf 5.30 Uhr gestellt, Sonnenaufgang vom Bett aus aus dem Wohnwagen heraus geguckt. Idylle pur! Danach checkten wir aus und fuhren mit dem Auto nach Palm Springs, rund eine Stunde von unserer Unterkunft entfernt. In Palm Springs klapperte ich einige Foto-Spots ab, die ich unbedingt mal sehen wollte und wir bummelten entspannt durch die Straßen. Das Auto kann man hier wunderbar stehen lassen und zu Fuß alles erkunden. Welche Highlights ihr in Palm Springs nicht verpassen dürft – und warum ein einziger Tag schon ausreicht, habe ich bereits in einem separaten Blogpost veröffentlicht. Abends fuhren wir dann von Palm Springs zurück nach Los Angeles.
11.11. abends: Einchecken im Hotel nahe des Flughafens in L.A. und Rückgabe unseres Mietwagens. Wir entschieden uns dafür, das Autos eine Nacht vor dem Rückflug nach Deutschland abzugeben, da wir uns eh ein Hotel direkt am Airport buchten und kostenlosen Transfer hatten. Das Auto brauchten wir also nicht mehr und sparten so etwas Geld, Zeit und unnötigen Stress am Morgen. Abends gingen wir dann noch mit Freunden zum Abschied lecker essen.
12.11.: Rückflug nach Deutschland. Mit ein bisschen Übergepäck, diversen Schnappschüssen auf dem Handy und Millionen Erinnerungen im Herzen.
UNSERE HOTELS IM EINZELNEN
VENICE BEACH: Airbnb-Unterkunft // „Incredible Venice Beach Apartment“
SANTA BARBARA: Hotelzimmer // „Bath Street Inn“
JOSHUA TREE NATIONALPARK: Airbnb-Wohnwagen // „Jackalope Lodge – An Artists Retreat“
LOS ANGELES: Hotelzimmer // „Best Western Plus Suites Hotel“
FAZIT: Ich kann ALLE Hotels empfehlen, wobei der Wohnwagen natürlich DAS Highlight war. Kostet auch etwas mehr, ist aber eine einmalige Sache und die Vermieter waren hier und auch in Venice unfassbar zuverlässig und freundlich. Wir kommunizierten immer per Handy mit ihnen und sie waren selbst nicht vor Ort, aber das störte uns nicht. Im Gegenteil: Wir hatten unsere maximale Ruhe! Das Hotel in Santa Barbara habe ich mir rausgesucht, weil es herrlich rosa-kitschig ist. Also nicht unbedingt für Kerle der Place to B ;). Hinzu kommt, dass die Decken teilweise etwas niedriger im Gebäude sind, so dass sich sehr große Menschen etwas beengt fühlen könnten. Dafür war das Personal GOLD wert und die Damen absolute Schätze! Und zum Hotel in L.A. kann ich nur sagen, dass es für unseren Zweck, direkt am Flughafen zu sein, absolut ausreichte. Wir hatten Frühstück, WLAN und Transfer inklusive und nach mehr Extras suchten wir eh nicht. Alles war sauber, das Zimmer geräumig und das Personal freundlich und hilfsbereit.
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Hallo:) Ich bin gerade so bisschen am rumschauen wegen Rundreise rund um LA & wollte fragen ob ihr vom gleichen Flughafen wie bei der Ankunkft auch wieder heimgeflogen seid?(: danke schonmal!