Der Joshua-Tree-Nationalpark ist ein riesiges Naturschutzgebiet in Kalifornien, nicht weit von Los Angeles entfernt. Und genau dort nisteten Chiara und ich uns für drei Tage und zwei Nächte ein, um in einem Camper Van die Seele baumeln zu lassen.
So eine Übernachtung im Airstream stand schon lange auf unserer Liste, sind die Fotos doch einfach ein Traum. Natur, wohin wir auch blicken, keine Autos oder Straßenlärm, keine Hektik – und meistens noch nichtmal Handynetz oder Internet. Back to the roots quasi, eine Auszeit mitten im Grünen.
Ein Airstream mitten im Nichts
Für diesen Airstream haben wir uns entschieden: “Jackalope Lodge – An Artists Retreat”
In Kalifornien gibt es eine Reihe von Airstreams, wie die großen Wohnwagen genannt werden. Vor allem rund um den Joshua Tree Nationalpark findet ihr viele Angebote. Chiara und ich recherchierten kurz vor unserem Abflug nach Los Angeles bei Airbnb, welcher Camper für uns in Frage kommt. Da wir ziemlich knapp dran waren, blieb auch ehrlich gesagt nicht so viel Auswahl übrig – denn die Dinger sind wahnsinnig beliebt. Versprühen sie doch das maximale Gefühl eines komfortablen Camping-Urlaubs.
Am Ende entschieden wir uns für diesen schicken Kumpel hier: Ein Airstream unweit des Park-Eingangs mit kleiner Hütte und Regentonne. Im Wohnwagen selbst waren Bett und Toilette untergebracht, im Häuschen Küche und Wohnzimmer. Draußen gibt’s noch eine Regentonne mit Dusche und eine Picknick-Ecke mit Sonnendach und zwei Liegen. Urlaubs-Feeling pur also! Ich war sofort verliebt und hin und weg – auch wenn der Weg zu unserer Unterkunft etwas holprig war. Denn wer einen solchen Wohnwagen mitten im Nichts bucht, sollte sich gewiss sein, dass dort wirklich NICHTS ist.
Die Straßen sind nicht ausgebaut und teilweise nicht gut befahrbar, das Navi machte teilweise schlapp und eine Routenführung per Internet ist dann teilweise unmöglich. Umso wichtiger ist es, dass ihr euch vom Anbieter der Unterkunft vorher eine Anfahrtsbeschreibung geben lasst. So dass ihr im Notfall ganz oldschool ohne Navi ans Ziel kommt. Auch wichtig: Habt genug Tank im Auto, denn eine Tankstelle ist im Zweifel weit weg.
Aber keine Panik: Ihr seid nicht von der Außenwelt abgeschnitten. Unsere Unterkunft hatte ein paar vereinzelte Nachbarn, die wir zu Fuß in 10 bis 15 Minuten erreicht hätten. Und siehe da: Auch das Netz funktionierte im Airstream noch ausreichend.
Joshua Tree – was ihr beachten solltet
Von unserem Natur-Zuhause bis in den Joshua Tree Nationalpark waren es mit dem Auto rund 30 Minuten. WICHTIG: Ihr werdet nur in den Park gelassen, wenn ihr genug Wasser und Benzin dabei habt. (ein voller Tank reicht aus, ihr braucht keine weiteren Kanister). Denn im Park gibt es KEIN Netz. Ihr habt also nicht die Gelegenheit, mit dem Handy Hilfe zu rufen oder etwas zu googeln. Am besten das Handy direkt in den Flugmodus schalten – spart Akku!
Bevor wir mit dem Auto in den Park gefahren sind, haben wir am Eingang das Visitor Center besucht. Würde ich jedem raten, der noch nie im Joshua Tree Nationalpark war. Die Mitarbeiter versorgen euch dann mit einer Karte und Infos, welche Route ihr am besten nehmen könnt. Denn direkt nach Sonnenuntergang müssen alle Autos und Besucher aus dem Park raus sein – euch bleiben also nicht unbegrenzt viele Stunden, alles zu erkunden.
Eine Ausnahme gilt natürlich, wenn ihr direkt im Park zeltet. Das ist an ausgeschilderten Camping-Zonen möglich, diese solltet ihr aber VOR eurer Reise recherchieren. Denn als wir mit unserem Mietwagen an den Stellen vorbeigefahren sind, waren alle ausgelastet und voll.
Im Park selbst sind die Routen gut ausgeschildert und die Karte des Info Centers war zusätzlich eine verdammt große Hilfe. So haben wir alle Punkte, die wir sehen wollten, geschafft. Besonders verliebt habe ich mich in das riesige Kaktus-Feld! Aber aufgepasst: Die stacheligen Biester stechen nicht nur, die springen dich teilweise auch an 😉
Joshua Tree Nationalpark – lohnt es sich?
JA! Den Tag ohne Handy und Netz zu verbringen, ist schon ein Segen! Und dann auch noch in einem Naturschutzgebiet voller toller Eindrücke. Klar, der Park ist ganz anders als beispielsweise der Yosemite Nationalpark. Aber eben auf seine ganz eigene Weise charmant. Im Joshua Tree seht ihr viel Gestein, natürlich viel Wüste und die Joshua Palmlilien, die dem Park ihren Namen geben. Meiner Meinung nach reicht ein Tag im Park – von vormittags nach dem Frühstück bis zum Sonnenuntergang am frühen Abend. In sechs bis acht Stunden habt ihr genug gesehen und Kraft getankt!
Nach unserem Besuch im Nationalpark haben wir abends in unserer Unterkunft gekocht und sind früh schlagen gegangen, um den Sonnenaufgang zu erleben. Denn wenn wir schon mal in der freien Natur ohne störende Häuserblöcke sind, dann darf’s gern das ganze Kitsch-Programm sein. Also Wecker auf 5.30 Uhr gestellt und mit dickem Pulli draußen die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages aufgesogen. Ein unbeschreibliches Gefühl, sage ich euch!
Zwei Nächte im Airstream und der Wüstenlandschaft reichten aber völlig. Für mich gerade die richtige Zeitspanne, nach gut einer Woche Trubel in Los Angeles. Im Anschluss sind wir vom Joshua Tree Nationalpark noch nach Palm Springs weitergefahren, da die Stadt nicht weit weg ist. In Palm Springs waren wir aber nicht über Nacht, sondern nur bis in den frühen Abend und sind dann wieder nach Los Angeles zurückgedüst – und kurz danach zurück nach Deutschland geflogen.
P.S.: Meinen Erfahrungsbericht zum Yosemite Nationalpark könnt ihr HIER lesen. Und alle weiteren Infos zur Kalifornien-Reise seht ihr hier gesammelt:
Roadtrip-Tagebuch
Things to do in Los Angeles
Roadtrip-Kostenkalkulation
Wo ihr die Instagram-Wände findet
Reisetipps San Francisco
USA-Roadtrip durch Kalifornien
10 Tipps für euren USA-Urlaub
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